Hallenboden: Reinigung und Pflege

Jeder Indoor-Sportboden ist pflegeleicht, aber er muss nach Vorgabe mit speziellen Mitteln behandelt werden. Spezialmaschinen helfen bei der Unterhaltspflege und intensiveren Maßnahmen. Sportplatzwelt zeigt auf, was es bei der Pflege von Indoor-Sportböden zu beachten gilt.

Alle im Sport verwendeten Oberflächen sind grundsätzlich pflegeleicht. Die regelmäßige Unterhaltsreinigung ist nicht allein im Sinne der Hygiene wichtig, sondern auch für die Funktionalität des Systems, denn auch die kleinsten Rückstände auf dem Boden führen sonst auf Dauer zum Abscheuern der Nutzschicht oder Schutzversiegelung.

Zu beachten ist immer, dass nicht auf jedem Sportbodentyp jedes Reinigungsmittel verwendet werden kann. So verlangt etwa das Parkett nach speziellen Produkten und darf nicht zu nass gewischt werden. Das Linoleum wiederum darf unter anderem nicht mit Schmierseife behandelt werden, der pH-Wert darf maximal neun betragen, weil zu stark alkalische Mittel die Komponenten des Linoleums angreifen. Mit dem Einbau eines neuen Bodens sollte dem Bauherrn oder Betreiber eine Reinigungs- und Pflegeanleitung übergeben werden, die alle Informationen zur Behandlung der Oberfläche enthält.Anschließend kommt es darauf an, das Reininigungspersonal entprechen zu instruieren und die Ausführung zu überwachen. Die Anwendung falscher Mittel oder falscher Methoden können die Nutzschicht beschädigen, zum Verlust der wichtigen sportfunktionellen Eigenschaften des Systems führen (zu glatt/zu stumpf) und auch optisch Spuren, wie einen deutlich sichtbaren Schleier, hinterlassen.

Generell erfolgen bei neuen Sportböden eine Bauschlussreinigung und eine Einpflege gemäß Empfehlung des Sportbodenherstellers. Diese bildet die Grundlage für die Unterhaltsreinigung. Diese wird gemäß DIN 77400 mindestens arbeitstäglich durchgeführt. Dabei sind sowohl nicht haftende Verschmutzungen (etwa Staub und/oder Sand) als auch haftende Verschmutzungen täglich zu entfernern.

Die Pflege von Sportböden kann entweder im Rahmen der Unterhaltsreinigung mit geeigneten Wischpflegemitteln (Reinigung und Pflege in einem) oder durch Auftragen reiner Pflegemittel in regelmäßigen Abständen erfolgen. In längeren Zeitabständen beziehungsweise nach Bedarf werden Grundreinigungen durchgeführt, bei denen die Pflegekomponenten entfernt werden. Anschließend wird der Sportboden wieder neu eingepflegt. Es empfiehlt sich, die Reinigungs- und Pflegemittel einer auf das verlegte Produkt abgestimmten Serie zu verwenden.

Moderne Hygienetechniken

Ob ein Hallenbetreiber für die Reinigung und Pflege des Sportbodens in Maschinen investiert, hängt von der Intensität der Nutzung einer Halle oder eines Sport- und Veranstaltungskomplexes ab. Größere Flächen können mit Reinigungsgeräten, die auch verschiedene Arbeitsgänge in einem Durchgang ausführen, sehr effektiv behandelt werden. Maßnahmen wie die Grundreinigung werden in jedem Fall mit Spezialgerät wie Einscheibenmaschinen (hier wird der Boden mechanisch mit Reinigungspads auf einer rotieren Scheibe behandelt) ausgeführt – durch einen externen Dienstleister, falls nicht im eigenen Bestand vorhanden.

Moderne Hygienemaschinen verhelfen in jedem Fall zu einem gründlichen und wirtschaftlichen Prozess. Schon ein einzelner Mitarbeiter ist mit einer kompakten und leichten Maschine in der Lage, eine Fläche von rund 1.400 m² (die Fläche eines vollständigen Hallenspielfelds beträgt rund 968 m²) innerhalb einer Dreiviertelstunde gründlich zu reinigen. Einige Hallenbetreiber setzen auf Pflegesysteme mit einem zweistufigen Nasswisch-Mopp-System, das jede Sportbodenart schonend und gründlich reinigt – ohne dass etwa Strom oder eine Batterie benötigt werden. An ein Spezialgerät wird jeweils vorne und hinten ein Mopp eingehängt. Über Mikrodüsen wird Feuchtigkeit aus einem Wassertank gleichmäßig auf den vorderen (feuchten) Mopp gelassen. Der hintere (trockene) Mopp nimmt letztendlich den Restschmutz auf.

Andere Betreiber vertrauen auf Scheuersaugmaschinen. Deren Tank enthält das Wasser beziehungsweise das Reinigungsmittel, ein weiterer nimmt den Schmutz auf. Dank der austauschbaren Bürsten- und Walzen-Aggregate können mit einem Gerät auch alle weiteren glatten Bodenflächen im Gebäude gereinigt werden. Im Akku-Betrieb ergibt sich kein Problem durch mitzuführende Stromkabel.

Auch hier: DIN 18032 beachten!

Wenn bei der Reinigung einer Sporthalle Scheuersaugmaschinen eingesetzt werden sollen, muss vor allen Dingen darauf geachtet werden, dass die Reinigungsmaschine nach DIN 18032 für den jeweiligen Hallenboden geeignet ist. Damit sind die jeweiligen Radlasten und Raddrücke gemeint, die die Maschine an den Boden bringt. In kleineren Sporthallen spielt dies in der Regel keine Rolle, da sowieso nur handgeführte Maschinen in Frage kommen. In den großen Sporthallen aber, in denen Aufsitzmaschinen zum Einsatz kommen, ist darauf zu achten, dass diese Radlasten nicht überschritten werden. Dies gilt besonders dann, wenn flächenelastische Holzschwingböden verlegt sind.

Bevor mit dem Scheuersaugautomaten gefahren werden kann, muss der Boden von groben, aufliegenden Verschmutzungen befreit werden. Dies geschieht in der Regel mit einem großen Besen oder einem Breitwischmopp mit 160 cm Arbeitsbreite. Danach kommt der Scheuersaugautomat zum Einsatz. Beim eingesetzten Schrubbwerkzeug ist auf die schriftlichen Pflegehinweise des Oberbelag-Herstellers zu achten. In den meisten Fällen kommen die Reinigungspads mit rotem Farbcode zum Einsatz.

Es ist in einer Sporthalle generell nicht mit starken Verschmutzungen zu rechnen. Außer, es wird Handball-Harz verwendet, mit dem die Spieler die Bälle griffiger machen. Werden die Rückstände auf dem Boden (sowie an den Wänden und Toren) nicht am selben Tag entfernt, hat es genügend Zeit, auszuhärten. Finden dann vor der nächsten Reinigung weitere Sportveranstaltungen statt, wird es noch einmal zusätzlich am Boden festgetreten. Bei der Reinigung ist dann zu beachten, dass das Entfernen von der Rückstände keiner normalen Unterhaltsreinigung mehr gleichkommt, sondern schon eher einer Grundreinigung entspricht. Je länger das Harz auf dem Boden verbleibt, umso mehr Zeit muss aufgebracht werden, dieses zu entfernen. Bei wasserlöslichen Harzen hilft auf jeden Fall schon einmal ein gutes Vorwässern (Einweichen), um die Rückstände zu lösen. Ansonsten empfiehlt sich der Einsatz von neutralen Öl- und Fettentfernern, um das Harz zu entfernen.

Auch beim eingesetzten Reinigungsmittel sollte darauf geachtet werden, dass es eine Freigabe nach DIN 18032 hat. Sollten mehrere Personen die Reinigungsmaschine bedienen, empfiehlt sich eine Onboard-Dosiereinrichtung. Somit ist immer gewährleistet, dass Schmierfilme auf dem Boden durch eine eventuelle Überdosierung des Reinigungsmittels vermieden werden.

Zusammengefasst bedeutet das: zusammen mit dem Verkaufsberater die richtige Maschinengröße ermitteln. Bei Aufsitzmaschinen die Radlasten beachten und unter Berücksichtigung der Reinigungs- und Pflegeanleitung das richtige Schrubbwerkzeug und Reinigungsmittel zu finden. Beachtet man diese Punkte, dann steht einem wirtschaftlich gereinigten Sporthallenboden nichts mehr im Weg.

Das ausschlaggebende Kriterium für die Auswahl der optimal auf den Anwendungsfall abgestimmten Reinigungstechnik ist die kompetente Beratung im Vorfeld, die grundsätzlich vor Ort durchgeführt werden muss. Aber: an einer fundierten computergestützten Wirtschaftlichkeitsberechnung, in der alle Objektkriterien – vom Schmutzanfall bis zu den Reinigungsintervallen – einfließen, führt trotzdem kein Weg vorbei. Denn tatsächlich ist der Anschaffungspreis einer Scheuersaugmaschine, die mehrere Jahre im Einsatz ist, nur die „Spitze des Eisberges“ der Gesamtkosten für die Reinigung. Kosten, die in der Berechnung berücksichtigt werden müssen, sind u. a. die für Verschleißteile, Reparaturen, Lohn- und Lohnnebenkosten bis zu den Energiekosten. Wenn die Lebensdauerkosten definiert sind, ist der Weg frei für eine erfolgreiche und auf Dauer zufriedenstellende Reinigungskonzeption.

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