Sportzentrum Sehnde: Zwei Hallen in einem Gebäude

Nach dem verheerenden Brand in einer Turnhalle im Jahr 2016 entsteht im niedersächsischen Sehnde aktuell ein neues Sportzentrum mit zwei Hallen. Der Entwurf stammt aus der Feder der SCHULITZ Architekten.

Gut vier Jahre nach dem Abbrennen der Turnhalle an der Waldstraße haben die Projektverantwortlichen seitens der Stadt Sehnde und des Bauunternehmens GOLDBECK den Bau eines neuen Sportzentrums an der Chausseestraße in die Wege geleitet. Nachdem die archäologischen Untersuchungen am Baugrund bereits im späten Sommer abgeschlossen werden konnten, rollten im September schließlich die ersten Bagger an. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie musste die feierliche Grundsteinlegung im Dezember zwar abgesagt werden, das Neubauvorhaben befindet sich dennoch weiterhin im Zeitplan.

Der Komplex wird sowohl eine Vierfeldhalle mit 399 Zuschauerplätzen sowie eine Zweifeldhalle mit 99 Zuschauerplätzen beherbergen. Sportler aus der Region dürfen sich zudem auf eine Fußbodenheizung freuen.

Im Obergeschoss der Halle entstehen zudem ein Sporttheorie- und Gymnastikraum, eine Teeküche und eine Cafeteria. Ein getrennter Stiefel- und Turnschuhgang im Erdgeschoss soll für die Sauberkeit der Halle garantieren. Zudem wird der neue Hallenkomplex auch über eine Kletterwand verfügen.

Die Besonderheit bestehe laut verantwortlichem Architekt Claas Schulitz darin, „dass eine Vier-Feld-Halle und eine Zwei-Feld-Halle in einem Gebäudekomplex zusammengefasst werden. Ausgebildet wird der Baukörper als klare rechteckige, geometrische Figur. Dabei wird in der kompakten Form die Zwei-Feld-Sporthalle quer und die Vier-Feld-Sporthalle längs angeordnet. Dazwischen befinden sich der Eingangsbereich mit den Hallenzugängen sowie die technischen Anlagen. Dies ermöglicht kurze interne Wege und wirkt sich gut auf den Energiebedarf aus.“

Zwei Hallen in einem Gebäude: Das neue Sportzentrum in Sehnde.
Zwei Hallen in einem Gebäude: Das neue Sportzentrum in Sehnde. Bild: SCHULITZ Architekten

Um diese energetischen Vorteile auch beim Zugang zum Eingangsbereich gewährleisten zu können und gleichzeitig die nötige Barrierefreiheit und Betriebssicherheit zu schaffen, haben sich die Architekten dazu entschlossen, auf zwei getrennte Eingangstüren – eine für Rollstuhlfahrer und eine für den allgemeinen Besucherverkehr – zu setzen. Schulitz erklärt: „Dies ist darin begründet, dass diese Türen somit nicht alles können müssen und nicht mit so viel Technik und Motoren ausgerüstet sind. Es ist niemandem geholfen, wenn solche Anlagen gleichzeitig barrierefrei, brandschutzoptimiert, dem Passivhaus-Standard angepasst und fluchtwegtauglich sind, am Ende aber doch den ganzen Tag lang mit Keilen aufgesperrt werden, weil sie störanfällig sind.“

Das als ÖPP-Modell angelegte Sportzentrum wird neben der Bauausführung auch durch GOLDBECK betrieben und instandgehalten – mit einer Laufzeit über 20 Jahre. Nach aktuellem Stand der Planung soll der Komplex am 30. November 2021 fertiggestellt und schlüsselfertig an die Stadt übergeben werden. Der Fortschritt der Bauarbeiten kann auch über eine Live-Webcam verfolgt werden. (Stadionwelt, 04.03.2021)

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