Sportböden: Robust und vielseitig

Ein Hallenboden muss Normen erfüllen und zertifiziert sein, sportfunktionell geeignet und bei überschaubarer Unterhaltspflege über lange Zeit intensiv nutzbar sein. Aber hiermit sind längst noch nicht alle Kriterien beschrieben, die bei der Auswahl gelten.

Der überwiegende Anteil der Sporthallen wird für die Mehrzwecknutzung in verschiedenen Sportarten gebaut. Und bei hoher Nutzungsintensität im Trainings- und Wettkampfbetrieb auf unterschiedlichstem Niveau ist es zuallererst der Boden, der die Voraussetzungen hierfür schafft.

Sportboden ist nicht gleich Sportboden: Die Wahl eines geeigneten Systems hängt von vielen Faktoren ab.
Sportboden ist nicht gleich Sportboden: Die Wahl eines geeigneten Systems hängt von vielen Faktoren ab. Bild: Sportplatzwelt

Sollen auch Kulturveranstaltungen in einer Halle stattfinden können, ist ebenfalls zuallererst die Eignung des Bodens zu prüfen. Die Minimierung des Verletzungsrisikos, insbesondere die Schonung der Gelenke, gehört aber heutzutage selbstverständlich zu den wichtigsten Anforderungen an den Sportboden in Mehrzweckhallen. Und er muss den bestmöglichen Kompromiss zwischen sport- und schutzspezifischen Anforderungen bieten – zwischen Ballreflexion sowie Nachgiebigkeit (bezüglich Kraftabbau und vertikaler Verformung) und Gleitreibung. Ferner geht es um die Tauglichkeit für die Belastung, die durch Rollen entsteht, etwa durch Rollhockey, den Rollstuhlsport und auch durch Teleskoptribünen und Materialwagen.

Bei diesem Artikel handelt es sich um eine gekürzte Fassung. Die Vollversion finden Sie in der überarbeiteten Neuauflage des KOMPENDIUM Sporthalle. Hier erwarten Sie unter anderem folgende weitere Themen: Sportbodentypen und Verwendungszwecke, sportartspezifische und mehrzwecktaugliche Böden sowie eine Checkliste mit den wichtigsten Entscheidungsgrundlagen.

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Normen: Alles geregelt

Für Sporthallen generell ist der Normenkatalog der DIN V 18032 maßgeblich. Sie legt die Anforderungen und Prüfungen für den Bau und die Ausstattung von Sporthallen sowie Räume für den Sport und die Mehrzwecknutzung fest. Die DIN 18032-1 behandelt die Planung, die DIN V 18032-2 (Vornorm, aktuelle Ausgabe von 2001) definiert die Anforderungen für Sportböden, deren gesamten Aufbau sowie die Prüfung. Die weiteren Teile behandeln unter anderem Trennvorhänge, die Ballwurfsicherheit, ausziehbare Tribünen und Sportgeräte und nun auch Prallschutzwände (DIN 18032-7).

Für Bodenbelagsarbeiten gilt die DIN 18365. Jedes Kapitel dieses Normen-Werks impliziert weiterführende Themenbereiche mit Normen, so bleibt beim Sportboden auch der Brandschutz nicht außen vor, das gestiegene Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein verlangt darüber hinaus eine Minimierung der Risiken durch unbedenkliche Inhaltsstoffe. Aussagen über die Öko-Bilanz von Produkten sind unter Umständen kritisch zu betrachten. Selbst wenn ein Belag als recyclebar deklariert ist, bedeutet dies nicht, dass eine Verwertungskette in der Praxis tatsächlich existiert. Unter anderem die Tatsache, dass ein Belag immer mit dem jeweiligen Kleber behaftet ist, kann solche Prozesse unwirtschaftlich bis undurchführbar machen. Dennoch: Umwelt-Zertifikate haben ihre Berechtigung wie auch der Umstand, dass kontrollierte Herstellungsprozesse und Nachweise über Inhaltsstoffe den Verbraucher schützen und den Markt regulieren – auch dahingehend, dass die strengen deutschen Auflagen den Import dubioser Produkte eindämmen. Nicht zuletzt kann es ein auch Auswahlkriterium für ein Sportbodensystem sein, ob dieses geeignet ist, eine Bodenheizung aufzunehmen.

Darüber hinaus haben die Entwickler zudem einen Blick auf die Schall-Emissionen, die ihre Produkte verursachen und damit auf die Trittschalldämmung. Auch die elektrostatische Aufladung sowie die hygienischen Eigenschaften (Stichwort: „Bakteriostatik“) werden berücksichtigt, darüber hinaus soll ein Boden für die Sportler, Zuschauer und Kameras störende Licht-Reflexionen nicht fördern. Jedwede Kriterien müssen vereinbar sein mit den Postulaten nach extremer Strapazierfähigkeit und Langlebigkeit.

Linoleum, PVC oder Parkett – nicht nur beim verwendeten Material ist die Auswahl groß.
Linoleum, PVC oder Parkett – nicht nur beim verwendeten Material ist die Auswahl groß. Bild: Sportplatzwelt

Jede Eigenschaft jedes Bodentyps ist in allen Details beschrieben – einerseits von Seiten des Normen- und Verordnungs-Pakets, andererseits von Seiten der Hersteller. Wer sich als Interessent auf die Suche nach dem geeigneten Produkt für seine Halle macht, stößt früher oder später auf tabellarische Übersichten, in denen die Anbieter aufführen, welche Produkte mit welchen sport- und schutzfunktionellen Eigenschaften in welchem Maße für welche Sportarten geeignet sind – ein Großteil aller Böden ist für die meisten Sportarten beziehungsweise Tätigkeiten verschiedener Altersgruppen geeignet und können ohne Bedenken in jeder Mehrzweckhalle verlegt werden. Jedoch gibt es Ausnahmen.

Es dürfte kein Sportboden-System geben, das unter allen Umständen für jeden Nutzungsweck die volle Punktzahl erreicht. Es sind aber alle auf dem Markt angebotenen Produkte mindestens für eine ganze Reihe von Einsatzbedingungen sehr gut geeignet. Ein Bauherr sollte sich durch die Vielfalt aber nicht verunsichern lassen.

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Titel: KOMPENDIUM SPORTHALLE 2022
Veröffentlichungsdatum: Juni 2022
Autor: Stadionwelt / Sportplatzwelt
Sprache: Deutsch
Format: DIN A4
Umfang: 160 Seiten

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